WooCommerce vs Shopify Deutschland: Welche Lösung passt zu Ihrem Unternehmen?

Post Image

Viele B2B-Teams stehen vor der gleichen Frage: WooCommerce (WordPress, Open Source) oder Shopify (SaaS)? Die richtige Wahl entscheidet über Budget, Kontrolle, B2B-Funktionen, DSGVO-Konformität und SEO/Performance. Dieser Leitfaden führt Sie in wenigen Minuten zu einer fundierten Entscheidung.

Entscheidung in 5 Fragen

  1. Budget/Preismodell:
    Bevorzugen Sie einmalige Setup-Kosten (CAPEX) mit niedrigen laufenden Kosten – oder ein monatliches Lizenz-/App-Modell (OPEX)?
    WooCommerce: eher Einmal-Invest + günstiges Hosting.
    Shopify: kalkulierbares Monatsabo + App-Gebühren.
  2. Ownership & Kontrolle:
    Brauchen Sie vollen Zugriff auf Code, Datenbank und Hosting (z. B. für Integrationen, SSO, spezielle Workflows)?
    WooCommerce: volle Kontrolle (Open Source).
    Shopify: proprietär, API/Theme-Limits.
  3. B2B-Prozesse:
    Benötigen Sie Netto-Preise, Staffelpreise, Kundengruppen, Angebots-/Freigabeprozesse, Sammeleinkauf oder ERP-Anbindung?
    WooCommerce: sehr flexibel per Plugins/Custom.
    Shopify: vieles möglich, Plus ideal für komplexe B2B-Cases.
  4. Recht & DSGVO (DE):
    Wo liegen die Daten? Gibt es AVV, Consent-Lösung, saubere Steuerlogik (USt-ID, Netto/Brutto, OSS)?
    WooCommerce: Hosting in DE möglich, volle Compliance-Steuerung.
    Shopify: DSGVO konfigurierbar, oft Apps/Workarounds nötig.
  5. Roadmap & Team:
    Welche Skills hat Ihr Team/Partner?
    WooCommerce: PHP/WordPress – große Talentbasis.
    Shopify: Liquid/JS – schneller Start, vendor-gebunden.

Kostenvergleich WooCommerce vs Shopify

(einmalig/monatlich, Zahlungsgebühren, Apps/Plugins)

KostenblockWooCommerceShopify
Lizenz0 € (Open Source)Monatsabo (Plan-abhängig)
Setup/ThemeEinmalig (Theme/Dev)Einmalig (Theme/Setup)
Hosting/CDNEigenes Paket (skalierbar)Inklusive
Apps/PluginsMeist einmalig/jährlichOft monatlich
ZahlungsgebührenPSP nach WahlShopify Payments/PSP, ggf. Zusatzgebühr je nach Plan
LangfristigGünstig bei stabiler RoadmapPlanbar, aber App-Kosten addieren sich

Merke: WooCommerce ist oft CAPEX-freundlich (Einmalaufwände), Shopify OPEX-freundlich (laufende Gebühren). Für belastbare Entscheidungen empfehlen wir, die nächsten 24–36 Monate durchzurechnen.

→ Tipp: Website-ROI berechnen und Break-even prüfen: ROIRechner

Recht & DSGVO (Datenstandort, AVV, Cookie/Tax-Themen)

  • Datenstandort & AVV:
    • WooCommerce: Hosting in Deutschland/EU möglich, eigener AVV mit Hoster.
    • Shopify: AVV/App-Verträge prüfen, Daten liegen außerhalb Ihrer Infrastruktur.
  • Consent & Cookies:
    • Consent-Tool sauber konfigurieren (Shop, Tracking, Payment-Scripts).
    • Server-seitige Anbindungen rechtskonform planen.
  • Steuern (DE/B2B):
    • Netto/Brutto, USt-ID-Prüfung, B2B-Preislogik, OSS, Rechnungsstellung.
    • WooCommerce: hohe Flexibilität; Shopify: viele Fälle via App lösbar – Details prüfen.
  • Barrierefreiheit & BFSG:
    Unabhängig vom System gilt: WCAG-2.1-AA anpeilen (Formulare, Fokus, Kontrast, Alternativtexte).

Hinweis: Dieser Artikel ersetzt keine Rechtsberatung, wir beraten zur technischen Umsetzung und verweisen bei Bedarf an spezialisierte Kanzleien.

B2B-Features (Preise, Staffel, Accounts, Freigaben)

  • Preislogiken: Kundengruppen, Staffelpreise, Nettopreise, B2B-Rabatte.
  • Accounts & Rollen: Genehmigungs-Workflows, Budgets, Bestelllisten, Schnellbestellung.
  • Kataloge/Angebote: Angebotsanfrage → Angebot → Freigabe → Bestellung.
  • Integrationen: ERP/CRM (z. B. Lexoffice/DATEV/HubSpot), Versand/Logistik, SSO (Azure AD, Keycloak).

Daumenregel: Komplexe B2B-Abläufe = WooCommerce (oder Shopify Plus). Standard-B2C/B2B-Light = Shopify sehr komfortabel.

SEO & Performance (CWV, Blog, Headless-Optionen)

  • Core Web Vitals (CWV): Beide Systeme können grün performen.
    • WooCommerce: maximale Low-Level-Kontrolle (Bilder, Fonts, JS-Budget, Server).
    • Shopify: solide Basis; App-Overhead vermeiden, Theme-Sauberkeit beachten.
  • Technisches SEO: saubere IA, Snippets, Schema.org, Filter/Facetten ohne Thin/Dupe-Content.
  • Content/Blog:
    • WooCommerce (WordPress): stark für Content-Cluster & Blog.
    • Shopify: Blog vorhanden, aber kleinerer Funktionsumfang.
  • Headless:
    • WooCommerce → WordPress (Headless) + Next.js/Nuxt.
    • Shopify → Hydrogen/Storefront API.
    Entscheidend ist das Team-Setup und die Total Cost of Ownership.

Fazit

Kurzentscheidung:

  • WooCommerce, wenn Sie volle Kontrolle, DE-Hosting/DSGVO-Souveränität, starkes B2B und CAPEX-Logik bevorzugen.
  • Shopify, wenn Sie schnell live sein wollen, ein managed System bevorzugen und mit App-Ökosystem gut fahren.

Nächster Schritt: Wir rechnen Ihr Szenario in 15 Min durch (Kosten, B2B-Prozesse, SEO-Hebel, Break-even) und empfehlen eine Roadmap.

Termin sichern: Termin sichern

FAQ

Was ist der größte Unterschied zwischen WooCommerce und Shopify?

WooCommerce ist Open Source und läuft auf Ihrer eigenen Infrastruktur, maximale Kontrolle. Shopify ist SaaS mit schneller Inbetriebnahme und betreutem Hosting, aber mit Systemgrenzen und App-Abhängigkeiten.

Welches System ist besser für B2B in Deutschland?

Für komplexe B2B-Prozesse (Netto/Brutto, Freigaben, Staffelpreise, ERP-Anbindung) ist WooCommerce oder Shopify Plus im Vorteil. Für B2B-Light/Standard reicht häufig Shopify.

Wie sieht es mit DSGVO aus?

Mit WooCommerce können Sie DE/EU-Hosting und AVV selbst steuern. Shopify lässt sich DSGVO-konform betreiben, erfordert aber oft Apps/Workarounds und genaue Prüfung der Datenflüsse.

Welches System ist besser für SEO/Core Web Vitals?

Beide können grün performen. WooCommerce bietet mehr Low-Level-Kontrolle; bei Shopify sollten Sie Theme-Sauberkeit und App-Budget beachten.

Was kostet der Start realistisch?

WooCommerce hat höhere Einmalkosten und geringe laufende Kosten; Shopify hat monatliche Gebühren plus Apps. Rechnen Sie 24–36 Monate durch, um die TCO/ROI zu vergleichen.

Prev
Website-Relaunch SEO: Wie Sie Rankings behalten und nach dem Launch schneller wachsen
Next
Barrierefrei ab 2025: Was BFSG/EAA für Websites & Online-Shops wirklich bedeutet (inkl. Checkliste)
Comments are closed.